MPU – Was du über die medizinisch-psychologische Untersuchung wissen solltest

Erfahre alles Wissenswerte zur MPU und wie du dich am besten darauf vorbereiten kannst.

Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) ist für viele Menschen ein unangenehmes Thema. In diesem Artikel erfährst du, was die MPU ist, warum sie durchgeführt wird und wie du dich darauf vorbereiten kannst.

 

Einleitung

Die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU genannt, ist eine Untersuchung die in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiteren Ländern bei bestimmten Vergehen im Straßenverkehr angeordnet werden kann. Eine MPU wird von den Betroffenen als unangenehm und stressig empfunden, da sie viele Fragen aufwirft und sich die meisten Menschen nicht ausreichend darauf vorbereitet fühlen. 

 

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb Wissenswertes zur MPU näherbringen, damit du dich bestmöglich auf die Untersuchung vorbereiten kannst und eine Menge Stress und Sorgen vermeiden kannst. Lass uns loslegen!

 

Hintergrund zur Entwicklung einer MPU in Deutschland

Die MPU wurde in den 1950er Jahren entwickelt und ist seit 1954 in Deutschland im Straßenverkehrsgesetz verankert. Der Anlass für die Einführung der MPU in Deutschland war die steigende Zahl von Verkehrsunfällen mit Todesfolge und schweren Verletzungen. Die Politik sah daher Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

In den folgenden Jahren bis heute wurde das Konzept der MPU immer weiter ausgebaut und verfeinert. Heute ist die MPU ein standardisiertes Verfahren, das nach klaren Beurteilungskriterien abläuft und von speziell geschulten Gutachtern durchgeführt wird.

 

 

Ein paar Zahlen zur Unfallstatistik

 

Tödliche Unfälle pro Jahr/100.000 Einwohner im Jahr 2019

 

  • Schweden: 2,8 Todesopfer pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019
  • Island: 3,3 Todesopfer pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019
  • Deutschland: 4,2 Todesopfer pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019
  • Thailand: 14,1 Todesopfer pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019
  • Namibia: 13,8 Todesopfer pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019

 

Eine hohe Unfallrate entsteht zumeist aufgrund von Alkohol- und Drogenkonsum am Steuer sowie von überhöhter Geschwindigkeit.

Es gibt aber viele weitere Faktoren, die die Unfallrate in einem Land beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel die geographische Lage, das Klima, die Bevölkerungsdichte und die wirtschaftliche Lage. Gezielte Maßnahmen wie Verbesserung der Infrastruktur, der Fahrzeugsicherheit, eine Erhöhung der Verkehrssicherheitskultur und Einführung und Überprüfung von strengeren Verkehrsregeln sollen Verbesserungen der Unfallrate erzielen. Womit wir wieder beim Thema sind.

 

 

 

 

Was ist die gesetzliche Grundlage für die MPU in Deutschland

Die gesetzliche Grundlage für die MPU in Deutschland findet sich im Straßenverkehrsgesetz (StVG) und der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). §13 StVG regelt, dass die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU anordnen kann, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Betroffene ungeeignet zum Führen eines Fahrzeugs ist. Die FeV legt die Anforderungen an die medizinisch-psychologische Untersuchung fest und gibt vor, unter welchen Umständen eine MPU angeordnet werden kann. Die genauen Voraussetzungen können je nach Delikt und Vergehen unterschiedlich sein. Eine MPU kann beispielsweise angeordnet werden, wenn der Betroffene unter Alkohol- oder Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen hat oder wenn er durch mehrfache oder schwerwiegende Verkehrsdelikte aufgefallen ist. Hieraus ergibt sich dann die behördliche Fragestellung für deine MPU. Die Fragestellung wird auch als Untersuchungsanlass bezeichnet. 

 

 

Was ist Sinn und Zweck der MPU

Die MPU hat das Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und zu gewährleisten, dass nur geeignete Personen ein Fahrzeug im Straßenverkehr führen. Wenn du überproportional häufig, also öfter als der Durchschnitt der Straßenverkehrsteilnehmer, durch Fehler aufgefallen bist, dann soll überprüft werden woran das liegt. 

 

Im Rahmen dieser Medizinisch-psychologischen Untersuchung werden körperliche und psychische Faktoren geprüft, die für die Fahreignung relevant sind. Hierzu zählen unter anderem Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung, Konzentration, Merkfähigkeit und Entscheidungsverhalten sowie Verhalten und Einstellungen. 

 

 

In welchen Ländern außer in Deutschland gibt es noch die MPU

Die MPU gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern. Die genaue Bezeichnung und die Durchführung der Untersuchung variieren dabei von Land zu Land.

In der Schweiz gibt es ein ähnliches Verfahren, das als Administrativmassnahmen (sic) bezeichnet wird und dazu dient, die Fahreignung von Personen zu überprüfen, die im Straßenverkehr gegen die Verkehrsregeln verstoßen haben. Die MPU heißt dort VPU und beinhaltet einen medizinischen und psychologischen Teil. Ebenso gibt es ähnliche Maßnahmen in Österreich, Tschechien und in Polen.

 

Viele andere europäische Länder verzichten zwar auf eine Fahreignungsüberprüfung, dafür gibt es drakonische Geldstrafen, einen sehr langen oder lebenslangen Entzug der Fahrerlaubnis oder auch die Enteignung des Fahrzeugs. Besser als in Deutschland ist das auch nicht.

 

Es gibt noch weitere Länder, die ähnliche Konzepte zur Überprüfung der Fahreignung haben, aber diese nicht als MPU bezeichnen. Zum Beispiel führt Kanada eine Fahrtauglichkeitsbewertung durch, um die Fahreignung von Personen zu überprüfen, die im Straßenverkehr aufgefallen sind. In den USA gibt es kein einheitliches Verfahren wie die MPU, da die Verkehrsgesetze und Straßenverkehrsvorschriften von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich sein können. Einige Staaten haben jedoch ähnliche Verfahren, die dazu dienen, die Fahreignung überprüfen.

 

 

 

Der Verfahrensweg in Deutschland

Die Verkehrsbehörde resp. Führerscheinstelle als Hüterin der Straßenverkehrsgesetze fordert die Fahreignungsüberprüfung, wenn ihr Erkenntnisse vorliegen, dass die Fahreignung einer Person in Zweifel steht. Dann entzieht die Behörde die Fahrerlaubnis. Nach dem Entzug musst du einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis stellen und erst dann wird die Überprüfung der Fahreignung durch ein medizinisches und psychologisches Gutachten von dir gefordert. Manchmal fordert die Behörde auch nur eine medizinische Abklärung. Das hängt von deinem Delikt ab.

 

Erst jetzt beauftragst du eine MPU Stelle, die ein entsprechendes Gutachten für und über dich anfertigt. Anschließend überprüft die Fahrerlaubnisbehörde das erstellte medizinisch-psychologische Gutachten im Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellungen. 

 

Bei einer positiven Prognose wird deinem Antrag auf Ersterteilung oder Neuerteilung der Fahrerlaubnis stattgegeben und du erhältst deine Fahrerlaubnis zurück. 

Bei einem negativen MPU Gutachten geht die Verkehrsbehörde von deiner Nichteignung aus. Du kannst dann einen weiteren Anlauf unternehmen und ein erneutes MPU Gutachten in Auftrag geben und anfertigen lassen und immer so weiter.

 

Nutze eine MPU Beratung damit du im ersten Anlauf erfolgreich bist

Damit du vermeidest bei einer MPU durchzufallen, kannst du direkt nach dem Entzug deines Führerscheins mit einer soliden MPU Beratung starten. So kannst du die Chancen deutlich erhöhen, bereits im ersten Anlauf ein positives Gutachten zu erreichen.

 

Eine verkehrspsychologische Beratung kann dich dabei unterstützen, dich optimal auf die medizinisch-psychologische Untersuchung vorzubereiten. Sie wird in der Regel von erfahrenen Experten durchgeführt, die sich auf die MPU spezialisiert haben und genau wissen, was bei der Untersuchung auf dich zukommt. Durch eine professionelle Begleitung kannst du dich gezielt auf die Fragestellungen und Tests vorbereiten und findest eine vertrauensvolle Unterstützung, um die Hintergründe und Motive deines Verhaltens, deines Substanzkonsums und deiner Delikte aufzuarbeiten. Das ist alleine, ohne professionelle Hilfe nicht so einfach. Oftmals sind die Ursachen für die Anordnung einer MPU tiefergehend. Durch eine gute und vertrauensvolle Begleitung kannst du dein Verhalten besser reflektieren und ändern, um langfristig eine positive Veränderung in deinem Leben und bei deiner Verkehrsteilnahme zu erreichen.

 

Bei Fragen wende dich gerne an https://mpu-schlich-bonn.de

Christina von MPU Schlich beantwortet dir gerne deine Fragen im Rahmen eines kostenlosen Ersgesprächs.